Der Riemenfisch (Regalecus glesne) ist eines der geheimnisvollsten Meeresgeschöpfe der Welt. Mit seiner langen, bandförmigen Körperform und seinem oft leuchtend roten Kamm sieht er aus wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Er wird nicht ohne Grund als „König der Heringe“ oder sogar als „Seeungeheuer“ bezeichnet, denn seine Erscheinung hat vermutlich viele Seefahrermythen inspiriert.
Ein Rekordhalter der Meere
Der Riemenfisch hält den Rekord als längster knochiger Fisch der Welt – Exemplare von bis zu 11 Metern wurden bereits gefunden, theoretisch können sie sogar bis zu 17 Meter lang werden! Trotz seiner enormen Größe bewegt sich der Riemenfisch elegant durch das Wasser, indem er mit seinen wellenartigen Bewegungen schwimmt.
Lebensraum und Verhalten
Riemenfische leben in den Tiefen der Ozeane, meist in einer Tiefe von 200 bis 1000 Metern. Sie kommen selten an die Oberfläche, weshalb Begegnungen mit ihnen äußerst selten sind. Meist werden sie nur dann gesichtet, wenn sie krank oder tot an Strände gespült werden.
Ernährung und Fortbewegung
Obwohl sie so riesig sind, sind Riemenfische friedliche Planktonfresser. Sie ernähren sich von kleinen Krebstieren, Quallen und Fischlarven, die sie mit ihrem rüsselartigen Maul aufnehmen. Anders als viele Fische benutzen sie nicht ihre Schwanzflosse zur Fortbewegung, sondern schwimmen anmutig mit wellenförmigen Bewegungen ihrer langen Rückenflosse.
Mythen und Legenden
Durch ihre enorme Länge und ihr ungewöhnliches Aussehen galten Riemenfische in der Vergangenheit als Omen für Naturkatastrophen, insbesondere Erdbeben. In Japan gibt es den Glauben, dass das Auftauchen eines Riemenfisches ein Zeichen für bevorstehende Erdbeben oder Tsunamis sein könnte. Wissenschaftlich belegt ist diese Theorie jedoch nicht.
Fazit
Der Riemenfisch bleibt eines der faszinierendsten Wesen der Tiefsee. Seine enorme Größe, sein eleganter Schwimmstil und sein geheimnisvoller Lebensraum machen ihn zu einem echten Meeresmysterium. Trotz aller Forschungen gibt es noch viel über dieses beeindruckende Geschöpf zu entdecken – vielleicht begegnen wir ihm eines Tages öfter, wenn die Tiefsee weiter erforscht wird.