Krankenhaus Patientin Blutreinigung einfach erklärt – ein wichtiges Verfahren moderner Medizin

Blutreinigung einfach erklärt – ein wichtiges Verfahren moderner Medizin

Die medizinische Blutreinigung gehört zu den wichtigsten therapeutischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte. Täglich profitieren allein in Deutschland tausende Menschen von verschiedenen Verfahren zur Entgiftung und Reinigung ihres Blutes. Diese Methoden sind für viele Patienten überlebenswichtig und ermöglichen ihnen trotz schwerer Erkrankungen ein weitgehend normales Leben.

Die Filterung und Reinigung des Blutes ist normalerweise eine der Hauptaufgaben unserer Nieren. Sie entfernen Giftstoffe und überschüssiges Wasser aus dem Körper und sorgen für einen ausgeglichenen Mineralstoffhaushalt.

Wenn die Nieren diese lebenswichtige Funktion nicht mehr ausreichend erfüllen können, müssen medizinische Blutreinigungsverfahren diese Aufgabe übernehmen. Auch bei bestimmten Stoffwechselerkrankungen, Autoimmunerkrankungen oder Vergiftungen kommen verschiedene Methoden der Blutreinigung zum Einsatz.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!

 

 

Blutreinigung einfach erklärt – die geschichtliche Entwicklung

 

Die Geschichte der medizinischen Blutreinigung begann in den 1940er Jahren mit der Entwicklung der ersten funktionsfähigen künstlichen Niere durch Willem Kolff. Dieser Durchbruch legte den Grundstein für die moderne Dialysetechnik.

Seitdem wurden die Verfahren kontinuierlich weiterentwickelt und verfeinert. Neue Materialien, bessere Filter und moderne Steuerungstechnik haben die Behandlung immer effektiver und verträglicher gemacht.

 

Blutreinigung einfach erklärt – medizinische Einsatzgebiete

 

Die Anwendungsgebiete der Blutreinigungsverfahren sind außerordentlich vielfältig. Den größten Bereich stellen Erkrankungen der Nieren dar, insbesondere das akute und chronische Nierenversagen. Wenn die Nieren ihre Filterfunktion teilweise oder vollständig verlieren, ist eine regelmäßige Blutreinigung überlebensnotwendig.

Auch bei schweren Stoffwechselerkrankungen kommen diese Verfahren zum Einsatz, beispielsweise bei erblich bedingten Fettstoffwechselstörungen oder Vergiftungen mit bestimmten Substanzen. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet sind Autoimmunerkrankungen. Bei diesen Erkrankungen richtet sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen. Durch gezielte Blutreinigungsverfahren können die krankmachenden Antikörper aus dem Blut entfernt werden.

Dies wird unter anderem bei rheumatischen Erkrankungen, Multipler Sklerose oder bestimmten Nervenerkrankungen wie dem Guillain-Barré-Syndrom erfolgreich eingesetzt. Auch bei schweren Formen chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können spezielle Blutreinigungsverfahren eine wichtige therapeutische Option darstellen. Nicht zuletzt haben spezielle Verfahren wie Inuspherese zuletzt an Bedeutung für die Long-Covid-Behandlung gewonnen.

 

Blutreinigung einfach erklärt – verschiedene Anwendungen

 

Es lassen sich verschiedene Formen der Blutreinigung unterscheiden. Wir schauen uns diese im Folgenden etwas genauer an.

 

Die klassische Hämodialyse

 

Die Hämodialyse ist das am häufigsten eingesetzte Blutreinigungsverfahren. Bei dieser Methode wird das Blut außerhalb des Körpers durch einen speziellen Filter, den Dialysator, geleitet. Im Dialysator trennt eine hauchdünne Membran das Blut von einer speziellen Spülflüssigkeit. Durch physikalische Prozesse werden dabei Giftstoffe und überschüssiges Wasser aus dem Blut entfernt.

Gleichzeitig wird der Mineralstoffhaushalt reguliert. Eine Behandlung dauert etwa vier bis fünf Stunden und muss in der Regel dreimal pro Woche durchgeführt werden. Für den Zugang zum Blutkreislauf wird meist eine dauerhafte Verbindung zwischen einer Arterie und einer Vene am Unterarm angelegt, der sogenannte Shunt.

 

Alternative: Peritonealdialyse

 

Eine alternative Methode ist die Peritonealdialyse, bei der das körpereigene Bauchfell als Filter genutzt wird. Über einen kleinen operativ eingelegten Katheter wird mehrmals täglich eine spezielle Lösung in die Bauchhöhle eingebracht.

Das Bauchfell fungiert dabei als natürliche Filtermembran. Giftstoffe aus dem Blut wandern in die Spülflüssigkeit, die nach einigen Stunden wieder abgelassen wird. Der große Vorteil dieser Methode liegt in der Möglichkeit zur selbstständigen Durchführung zu Hause. Viele Patienten schätzen diese Unabhängigkeit von Dialysezentren.

 

Gezielte Reinigung durch Apherese

 

Neben den klassischen Dialyseverfahren gibt es spezialisierte Methoden zur gezielten Entfernung bestimmter Blutbestandteile. Diese als Apherese bezeichneten Verfahren kommen bei verschiedenen Erkrankungen zum Einsatz.

Bei der Plasmapherese wird beispielsweise das Blutplasma mit darin enthaltenen Schadstoffen entfernt und durch eine Ersatzlösung ersetzt. Die Lipidapherese dient der Entfernung von überschüssigen Blutfetten bei schweren Fettstoffwechselstörungen.

 

Blutreinigung einfach erklärt – Zusammenfassung

 

Die Forschung an neuen Blutreinigungsverfahren schreitet kontinuierlich voran. Besonders vielversprechend sind Ansätze mit magnetischen Nanopartikeln. Diese winzigen Teilchen können gezielt an bestimmte Schadstoffe im Blut binden und anschließend durch Magnetfelder aus dem Blut entfernt werden.

Auch an der Entwicklung tragbarer Dialysesysteme und bioartifizieller Nieren wird intensiv geforscht. Diese Innovationen könnten die Behandlung in Zukunft noch effektiver und patientenfreundlicher machen. Es ist zu hoffen, dass künftig noch mehr Ressourcen für diesen wichtigen Forschungsbereich bereitgestellt werden.

Hinweis: Trotz sorgfältiger Recherche für diesen Artikel sollte bei Fragen zur Thematik immer zuerst medizinisches Fachpersonal für individuelle Einschätzungen konsultiert werden.

 

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