Pool selber bauen

Ein Pool im eigenen Garten – das ist der Traum vieler Menschen. Die Erfüllung dieses Wunsches scheitert aber meist an geringer Investitionsbereitschaft oder fehlendem handwerklichen Geschick.

 

Dabei gibt es durchaus kostengünstige Varianten und detaillierte Anleitungen, mit denen selbst weniger erfahrene Heimwerker ihren eigenen Pool bauenkönnen. Genau eine solche Anleitung und viele Tipps rund ums Thema Poolbau findest du in diesem Artikel.

 

Die Wahl der richtigen Poolvariante.

 

Bevor man mit dem Bau des Pools beginnst, sollte man die für die persönlichen Wünsche am besten geeignete Poolart wählen. Ich unterscheide zwischen diesen drei Varianten:

 

Stahlwandbecken

 

Kostengünstig und weniger arbeitsintensiv ist ein runder oder ovaler Pool mit einer Stahlwand, die mit wasserdichter Folie ausgekleidet wird. Für den kleinen Badespaß zwischendurch ist diese Variante bereits vollkommen ausreichend.

 

Bei einem (maximalen) Durchmesser von etwa acht Metern und einer Wassertiefe von anderthalb Metern genügend Platz für eine kleine Abkühlung zur Verfügung steht. Auch der Preis ist mit ca. 2000 Euro vergleichsweise niedrig.

 

Polyesterbecken

 

Für handwerklich weniger begabte Hauseigentümer ist das Polyesterbecken ideal geeignet. Der große Vorteil dieses Modells liegt darin, dass das Becken in einem Stück angeliefert und dann lediglich in die Grube eingelassen wird.

 

Zwischenräume werden anschließend mit Beton aufgefüllt. Das schont zwar die Freizeit, aber nicht den Geldbeutel. Der Anschaffungspreis liegt mit etwa 10.000 Euro deutlich über dem eines Stahlwandbeckens, unter anderem bedingt durch die hohen Transportkosten.

 

Gemauerter Pool

 

Die Königsdisziplin beim Poolbau ist ein selbst gemauertes oder selbst (mit Beton) ausgegossenes Becken. Im Vergleich zum Stahlwand- bzw. Polyesterbecken ist hier handwerkliches Geschick gefragt. Außerdem sollte man ein wenig Geduld mitbringen, da der Eigenbau deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt.

 

Doch mit dem hohen Arbeitsaufwand sind viele Vorteile verbunden: So kann man Form und Größe des Beckens individuell bestimmen und muss sich nicht auf vorgeschriebene Herstellergrößen einlassen.

 

Hinzu kommt, dass das Becken eine enorme Stabilität aufweist und dadurch gegen Schädlinge aus dem umliegenden Erdreich bestens geschützt ist. Der Preis ist in diesem Fall relativ flexibel und richtet sich nach den eigenen Wünschen und dem Maß an Arbeitsleistung, die man in den Poolbau einbringt.

 

Was du über die Rechtslage in Deutschland wissen solltest.

 

Die nachfolgenden Tipps sind keine Rechtsberatung. Eine Genehmigung für den Bau eines Pools ist in der Regel nicht nötig. Die meisten Bundesländer verlangen erst ab einem Wasservolumen von 100 Kubikmetern nach einer Meldung bei den zuständigen Behörden.

Im Normalfall fassen Gartenpools eine wesentlich geringere Wassermenge. Zum Vergleich: Ein runder Pool mit einer Wassertiefe von anderthalb Metern und einem Durchmesser von acht Metern fasst eine Gesamtmenge von 75 Kubikmetern Wasser. Somit würde sich dieses Modell deutlich unter dem genehmigungspflichtigen Volumen befinden.

 

Grundlegende Tipps zum Poolbau.

 

Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, sollte man die Wahl des richtigen Standorts auf keinen Fall unterschätzen. Idealerweise ist der Pool in Richtung Südosten ausgerichtet. Grund dafür ist die Sonneneinstrahlung, die bei einer solchen Positionierung am längsten anhält und so das Wasser bereits am Vormittag auf eine angenehme Temperatur bringt. Nicht zu vergessen ist außerdem, dass der Pool später an Wasserund Stromleitungen angeschlossen werden muss. Neuverlegungen dieser Leitungen sind nicht nur arbeits-, sondern auch kostenintensiv.

Deswegen sollte sich der Pool unbedingt in der Nähe der bereits vorhandenen Versorgungsleitungen befinden. Die Wasserleitungen müssen in Richtung des Pools leicht abfallen, um zu verhindern, dass im Winter ein Teil des Wassers in den Rohren steht und gefriert. Auch der Boden ist entscheidend. Einige Bauvarianten sind für bestimmte Bodenarten nicht geeignet. Wenn etwa das Grundwasser auf einem zu hohen Stand ist, kann das auf Dauer zu Schäden am Becken führen, sofern es nicht für eine hohe Außenbelastung ausgelegt ist.

 

Achte auf die Gegebenheiten des Bodens!

 

Es ist also in jedem Fall ratsam, sich über die Begebenheiten des Gartenbodens zu informieren, bevor man mit dem Bau des Pools beginnt. Ist das Loch ausgehoben, sollten Steine, Wurzeln und andere Unebenheiten entfernt bzw. ausgeglichen werden. Alternativ kann auch eine dünne Betonplatte in die Grube herabgelassen werden. Diese verhindert Unebenheiten, die später die Poolreinigung deutlich erschweren würden. Auch eine Solar-Poolheizung kann eine sinnvolle Ergänzung sein.

 

Wie tief der Pool ins Erdreich eingelassen werden soll, hängt ganz von der Größe des Schwimmbeckens ab. Je höher das Becken ist, desto tiefer muss es im Boden verankert sein. Als Faustregel gilt, dass der Pool maximal zur Hälfte seiner Höhe herausragen sollte. Grund dafür ist der enorme Druck, der durch das Wasser auf die Außenwände übertragen wird. Die Einlassung in der Erde verleiht dem Pool die nötige Stabilität, um diesem Druck standhalten zu können.

 

Pool bauen: Schritt für Schritt zur eigenen Schwimmanlage.

 

1. Wenn du deinen Pool auf eigene Faust mauern möchtest, musst du erst einmal reichlich schaufeln. Um nicht Tage und Wochen damit zu verbringen, lohnt es sich, einen Bagger zu mieten. Die Handhabung eines solchen Geräts stellt nach einer kurzen Einweisung meist kein größeres Problem dar.

 

2. Ist die Grube fertig ausgehoben, kommt nun der zweite Schritt: Die Bodenplatte. Hier empfehle ich professionelle Unterstützung, da die Bodenplatte die Grundlage für spätere Arbeitsschritte ist und zu Ungenauigkeiten führen kann, wenn sie nicht korrekt ausgemessen oder eingesetzt wurde. Betonieren kann man die Platte auf Wunsch jedoch selbst, um so den einen oder anderen Euro einzusparen.

 

3. Im nächsten Schritt wird die Poolanlage mit der nötigen Technik versehen. Zuerst müssen in der Grube Rohrleitungen verlegt werden. An diese werden später die Filteranlage, die Pumpe und der Ablauf angeschlossen. Zu empfehlen sind PVC-Rohre. Die Leitungen können direkt an der Bodenplatte angebracht werden.

 

4. Nun werden die Seitenwände in Angriff genommen. Hier empfehle ich Schalsteine, da diese gut zum Mauern der Poolwände geeignet sind. Sie haben auf der einen Seite eine Kerbe für die
Moniereisen. Diese Seite gehört nach oben. Anschließend werden Eisenstäbe auf jede Schalsteinreihe angebracht, jedoch nicht verklebt.

 

5. Vor dem Auffüllen mit Beton kann jetzt die weitere Technik eingebaut werden. Dazu gehören Wasserein- und Ablauf, Skimmer und auf Wunsch Beleuchtungsanlagen.

 

6. Nun werden die Steine (und eventuell die Treppe) mit Beton aufgefüllt und verputzt. Ganz wichtig: Der Putz muss wasserbeständig sein. Die Poolumrandung kann ebenfalls betoniert werden, muss dann aber ebenfalls verschalt und ausgegossen werden.

 

7. Die richtige Dämmung ist auch beim Poolbau wichtig. Dafür kann man Dämmplatten festkleben. Im Anschluss werden die Innenwände sorgfältig verputzt, sodass sie am Ende möglichst
glatt sind. Kleiner Tipp: Auf Netzen bröckelt der Putz weniger ab.

 

8. Jetzt wird der fertig gemauerte Pool auch außen verputzt und auf Wunsch mit einem Isolieranstrich versehen.

 

9. Fast fertig! Zum Abschluss muss der Pool nur noch mit einer geeigneten Folie ausgekleidet werden. Auch dies sollte man eher dem Profi überlassen, da auch der kleinste Fehler später für jeden sichtbar sein wird. Ist auch das geschafft, kann endlich das Wasser eingelassen werden. Ich wünsche dir viel Spaß mit deinem neuen Pool!