Auf der nördlichsten Insel Japans, Hokkaido, entdeckt man das Geheimnis eines langen, vitalen Lebens. Die dort lebenden Hundertjährigen teilen nicht nur eine besondere Verbindung zur Natur, sondern auch eine Lebensweise, die sie von vielen westlichen Gewohnheiten unterscheidet. Dieser Artikel erkundet, wie Ernährung, alltägliche Routinen und eine bestimmte Einstellung zum Leben zur Langlebigkeit beitragen können.
Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!
Natürliche Kraftquellen
Die Kost auf Hokkaido zeichnet sich durch ihre Vielfalt an Produkten für Vitalität und Lebensfreude im Alltag aus. Seetang, nicht nur eine Meeresdelikatesse, sondern auch ein Superfood, ist reich an Jod und Mineralien, die für eine gesunde Schilddrüsenfunktion unerlässlich sind. Frischer Fisch, vor allem Lachs und Makrele, versorgt den Körper mit essenziellen Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und das Risiko für Herzkrankheiten senken. Fermentierte Lebensmittel wie Kimchi und Miso fördern mit ihren Probiotika eine gesunde Darmflora und unterstützen somit das Immunsystem.
Sojaprodukte, darunter Tofu und Natto, sind reich an Proteinen und Isoflavonen, die das Herz-Kreislauf-System stärken und gleichzeitig den Cholesterinspiegel im Gleichgewicht halten. Diese traditionellen Nahrungsmittel bilden einen starken Kontrast zu den in Europa verbreiteten verarbeiteten Lebensmitteln, die oft an essenziellen Nährstoffen mangeln und stattdessen Zucker, gesättigte Fette und Zusatzstoffe enthalten. Die Einbindung von mehr naturbelassenen Produkten und die Reduktion von industriell verarbeiteten Lebensmitteln könnten somit ein Schlüssel zu besserer Gesundheit und höherer Lebensqualität sein.
Jeden Tag in Bewegung
Tägliche Bewegung verwandelt sich auf Hokkaido in eine Zeremonie des Lebens. Gartenarbeit, bei der jede Bewegung nicht nur die Pflanzen, sondern auch den eigenen Körper nährt, ist eine beliebte Form der körperlichen Betätigung. Naturverbundene Spaziergänge, die den Geist beruhigen und gleichzeitig das Herz stärken, sind eine tägliche Routine. Traditionelle Praktiken wie Tai Chi, die mit fließenden Bewegungen Körper und Seele in Einklang bringen, stärken die Muskulatur und fördern die Balance. Solche Aktivitäten zeigen, wie Bewegung nicht nur die physische, sondern auch die psychische Gesundheit unterstützt.
In Europa könnte der Einbau von kurzen Bewegungspausen in den Büroalltag, wie beispielsweise Dehnübungen am Schreibtisch oder kurze Spaziergänge in der Mittagspause, einen großen Unterschied machen. Einfache Übungen, die jeder durchführen kann, umfassen zum Beispiel Stuhl-Squats, Armkreisen oder Nackendehnungen, die leicht in den Arbeitsalltag integriert werden können und helfen, Muskelverspannungen zu lösen. Regelmäßiges Treppensteigen statt der Nutzung von Aufzügen trägt ebenfalls zur Steigerung der täglichen Bewegung bei. Auch spannend: Mehr Obst und Gemüse im Alltag essen: Tipps und Tricks
Gemeinschaft als Kraftquelle
Auf Hokkaido wird das soziale Miteinander großgeschrieben und bildet einen zentralen Pfeiler für ein langes, gesundes Leben. Die Bewohner pflegen eine tiefe Verbundenheit mit ihrer Gemeinschaft, die weit über oberflächliche Bekanntschaften hinausgeht. Gemeinsame Mahlzeiten, Feierlichkeiten und das Teilen alltäglicher Erfahrungen stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und fördern eine Atmosphäre gegenseitiger Fürsorge und Unterstützung. Solche engen sozialen Netze wirken sich positiv auf die mentale Gesundheit aus, indem sie Einsamkeitsgefühle reduzieren und ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln.
In vielen Teilen Europas stellt der hektische Alltag mit seiner Tendenz zur Vereinzelung eine Herausforderung dar. Lange Arbeitszeiten und die Priorisierung individueller Leistung über gemeinschaftliche Aktivitäten können das Gefühl der Isolation verstärken. Doch auch hier gibt es Wege, das soziale Netz zu stärken: Das Organisieren regelmäßiger Treffen mit Freunden oder Familie, das Mitwirken in lokalen Gemeinschaftsprojekten oder einfach das Teilen von Zeit und Erfahrungen können tiefere Verbindungen schaffen. Lesetipp: Warum ein Hund sein Herrchen fit hält: 6 Gründe
Weiterführende Literatur