In den warmen Sommertagen stellt der eigene Pool im Garten eine wunderbare Möglichkeit dar, sich zu erfrischen und natürlich ebenso sich zu erholen. Aber das Becken ist gleichzeitig im weitesten Sinne ein offenes, jedoch still stehendes Gewässer. Ein Schwimmbad besitzt schlichtweg keinen natürlichen Zu- und Ablauf und ist auch kein Fließgewässer. Das Wasser kann sich folglich nicht auf natürliche Weise selbst reinigen, wobei es keine Rolle spielt, ob es sich um einen im Boden versenkten oder einen Aufstellpool im eigenen Garten handelt.
Wie nun den Pool reinigen?
Bei den meisten Poolbesitzern ist Chlor das Mittel der Wahl. Das Breitbanddesinfektionsmittel tötet zuverlässig die meisten in Gewässern vorkommenden Keime, Bakterien sowie Viren ab, hält relativ lange vor und ist zudem sehr preiswert. Chlor besitzt aber auch einige Nachteile. So bildet es im Wasser sogenannte Chlornebenprodukte, etwa Trihalogenmethane oder Trichloramin. Vor allem das Trichloramin ist für die bei Schwimmern mitunter auftretenden Reizungen der Augen, der Schleimhäute und der Atemwege verantwortlich. Die Umweltorganisation Greenpeace sieht im Chlor jedoch noch weit größere Gefahren, die sie in einer über 100 Seiten starken Studie eindrücklich vorstellen.
Wie lässt sich der Pool ohne Chemie reinigen?
Ein recht einfacher Trick ist es, das Poolwasser von Anfang an für Mikroorganismen, wie Bakterien und Viren, unattraktiv zu machen. Dazu braucht es lediglich Salz. Es gibt dazu entsprechende Systeme, die das Poolwasser mit etwa 0,4 bis 0,7 % Salz anreichern, das ist weit weniger als im Meer, aber ausreichend zur Desinfektion und sehr angenehm für die Badenden. Ein Nachteil besteht jedoch: Das Salz lässt Metallteile schneller korrodieren, selbst herkömmlichen VA-Edelstahl.
Was bedeutet eigentlich „natürlich“ reinigen?
Ausgehend von dem Anspruch, das Wasser mit den Mitteln zu reinigen, die auch der Natur zur Verfügung stehen, müssen logischerweise eine ganze Reihe von Chlor-Ersatzmitteln von der Liste gestrichen werden. Etwa Brom, Aktivsauerstoff, Aktivkohle, die Metall-Ionisation, Ozon oder Wasserstoffperoxid. Es bleibt das bereits genannte Salz oder auch die Reinigung über Mikroorganismen, wobei sich beides nicht miteinander vereinen lässt.
Der weitaus wichtigste Punkt bei der natürlichen Reinigung des Poolwassers ist die mechanische Säuberung. Im Grunde das, was etwa in einem klaren Gebirgsbach erfolgt. Der Schmutz wird fortgespült. Das funktioniert in einem Pool nur durch den Eingriff des Menschen in mehrfacher Form. Einmal die regelmäßige Säuberung des Wassers sowie der Wände und des Bodens mit einer Bürste oder auch einem Poolreinigungsroboter sowie einer entsprechend starken Filteranlage.
Auch sollte der Pool bei Nichtnutzung, soweit möglich, bedeckt werden, etwa mit einer Plane, um den Schmutzeintrag von außen auf das Unvermeidliche zu reduzieren. Sehr hilfreich zur Sauberhaltung des Wassers ist es ebenso, wenn die Nutzer vor dem Badevergnügen kurz unter die Dusche gehen, um die sich auf der Haut befindenden Harnstoffe, die sich bei jeder Person bilden, abzuwaschen.
Der richtige Sandfilter ist das Nonplusultra
Es gibt verschiedene Filterpumpen, die mit unterschiedlichen Filtermaterialien arbeiten. Entweder ein Vlies, Schaumstoffe oder Filtersand. Bei kleineren Becken können das Vlies oder der Schaumstoff ausreichend sein, bei größeren Becken ist die Sandfilteranlage aufgrund ihrer sehr guten Filtrierleistung vorzuziehen. Auch die Pumpenleistung ist von Bedeutung. Als Faustformel sollte gelten, das der gesamte Beckeninhalt innerhalb von 4 Stunden einmal umgewälzt wird.
Dabei ist zu beachten, dass die Pumpenleistung von den Herstellern sehr oft ohne Einberechnung des Filters angegeben wird. Die Entfernung zum Pool spielt ebenso eine Rolle wie der Einbau unter oder über dem Wasserniveau. Der Pool im eigenen Garten lässt sich also durchaus natürlich reinigen, allerdings unter der Aufgabe von etwas Bequemlichkeit, was aber keineswegs etwas Schlechtes sein muss. Unsere Umwelt und auch unsere eigene Gesundheit sollten uns das in jedem Fall wert sein.